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Mensch und Wissenschaft

Endlich haben wir wieder ein Thema, das wir im Gespräch mit Verwandten und Freunden besser aussparen, um den Familienfrieden nicht zu gefährden. Denn wer lässt sich schon sagen, dass er, wie es die deutsche SPD-Chefin Saskia Esken ausgedrückt hat, ein Covidiot ist. So hat sie jene zwanzigtausend Personen bezeichnet, die in Berlin auf die Straße gingen, um gegen die Maskenpflicht und andere Restriktionen im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu demonstrieren.

Diese doch riesige Anzahl von Menschen zeigt wieder einmal eindrücklich, in welchem Ausmaß viele Zeitgenossen auf Kriegsfuß mit den modernen Naturwissenschaften und einer faktenbasierten Politik stehen. Lieber glauben sie an Verschwörung, Götter, spirituelle Kräfte und von Ihnen abgeleitete angebliche Heilmethoden. Wer heute nicht mit einem frommen Kopfnicken Begriffe wie „Homöopathie“, „TCM“, „Yoga“ oder „Bachblüten“ in den Mund nimmt, gerät in Verdacht, die bürgerliche Ruhe zu stören.

Auf die Gefahr hin, bei vielen geschätzten Leserinnen und Lesern letzte Sympathien zu verspielen: Der Zeitgeist ist durchseucht von düsterstem Aberglauben! Und nur wenn es gar nicht anders geht, wendet man sich mit Argwohn den Errungenschaften der modernen Naturwissenschaften zu. Tunlichst auf Kassa natürlich! Vor solch einem Hintergrund lässt sich nur noch bilanzieren: Wenn die Covidioten das einzige Problem wären, hätten wir nur ein kleines!

Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor und Journalist, lebt bei Innsbruck. Alois Schöpf schreibt seit 37 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 28 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Limbus: Vom Sinn des Mittelmaßes (2006), Heimatzauber (2007), Die Sennenpuppe (2008), Platzkonzert (2009), Die Hochzeit (2010), Glücklich durch Gehen (2012), Wenn Dichter nehmen (2014), Kultiviert sterben (2015) und Tirol für Fortgeschrittene (2017). Zuletzt erschien in der Edition Raetia Bozen gemeinsam mit dem Fotografen und Regisseur Erich Hörtnagl "Sehnsucht Meer, Vom Glück in Jesolo", die italienische Übersetzung wurde zeitgleich präsentiert. Und es erschien, wieder bei Limbus, "Der Traum vom Glück, Ausgewählte Alpensagen". Schöpf ist auch Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte und leitete das erfolgreiche Bläserfestival fünfundzwanzig Jahre lang bis 2019.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Rinaldo

    Die Demonstration in Berlin und die Reaktion eines der Beteiligten, welcher hoffentlich dort wohnhaft ist und nicht eigens eine weite Reise unternommen hat, um gegen die Vernunft zu protestieren, veranlasst mich, ein wenig über Sinn oder Unsinn von derartigen Massenaufläufen nachzudenken.
    Bei diesen Veranstaltungen entstehen immer wieder Auswüchse in Form von Sachbeschädigungen, feindlichen Äußerungen, die mit dem Protest gegen Schutzmaßnahmen überhaupt nichts zu tun haben.
    Einerseits wird gegen Angstmache protestiert, andereseits wird von denselben Bewegungen weit mehr Angst verbreitet, indem sämtliche Maßnahmen als Mega-Manipulationen unserer Demokratie und Vorbereitung auf eine Weltdiktatur bezeichnet werden. Gegen eine Demontage der Demokratie zu sein, wird niemand widersprechen. Alternative Maßnahmen, Zeichen zu setzen, ohne brüllende und randalierende Massen, wären sinnvoller.
    Aus einem Schneeball in Ischgl hat sich eine immer umfangreicher werdende Lawine entwickelt, welche umso größer wird, je länger die Krise andauert.
    Das Abwassermonitoring dürfte der nächste Anlass für unsinnige Protestbewegungen sein, denn die Gesundheitsbehörde könnte auf Grund der Ergebnisse die Impfmoral in verschiedenen Regionen analysieren und Appelle an die dort befindlichen Impfgegner- und Verweigerer richten.

  2. Christian Ortner

    Sehr geehrter Herr Schöpf
    Danke für den Literaturhinweis. Ich werde mir das gerne ansehen. Interessant wäre – und das habe ich noch nicht herausbekommen-, wann denn der „Redaktionsschluss“ dieses Buches war. Mir scheint, die Zahlen und Schlussfolgerungen sind ziemlich überholt.
    Und wenn Sie offenlegen, dass Sie Ihre Informationen aus der ORF Wissenschaftsredaktion bezogen haben, ist mir einiges klar: Der ORF betreibt seit Anfang März derart unerträgliche Regierungspropaganda, diffamiert jeden als Corona-Leugner, der auch nur eine kritische Frage stellt, diffamiert Menschen, die – wie furchtbar – das Rettungssystem belasten, weil sie bei Reparaturen im Haus vom Dach gefallen sind oder sich bei einer Schitour verletzt haben als Volksschädlinge, weil man doch alles für den Corona-Ernstfall reservieren muss (dabei sind alle Rettungshubschrauber am Boden und die Mannschaften in Kurzarbeit, die Krankenhäuser leer) und unterdrückt fast (Silberstreif am Horizont das Interview von Armin Wolf mit dem „Corona-Papst“ Drosten) jede Information, die nicht zur Regierungspropaganda passt. Wenn mir ein Herr Tarek Leitner schreibt, er denke privat durchaus anders, müsse aber „dienstlich“ um Objektivität bemüht sein, fragt sich, was er unter Objektivität versteht. Ich schalte mittlerweile ab, wenn die ZiB beginnt, es ist einfach zum Kotzen! Jetzt zeigt sich die Blödheit von Strache – es ist nicht notwendig die „Krone“ zu kaufen – die Berichterstattung zu kaufen und eine Meinungsdiktatur zu errichten geht viel billiger!

    Ich weiss auch nicht alles und es kann sein, dass ich da oder dort falsch liege. Aber ich hinterfrage, lasse mir nicht jede Kaffeesatzleserei als „wissenschaftliche Erkenntnis“ aufbinden und lasse mir das Denken nicht verbieten.

    1. Die Ergebnisse der von der ORF Wissenschaftsredaktion zitierten Studie ist Quatsch oder zumindest längst überholt. Auch die Zahlen der Hopkins-Universität sind eigentlich schon längst widerlegt. Man hat die Letalität von Covid-19 lang zunächst überschätzt, weil es so viele (85%) symptomfreie Infizierte gab und gibt. Wie wir aus den Studien in Ischgl (leider mit beschränkter Zahlenbasis), aber auch aus den jüngsten Ergebnissen der Antikörpertests aus der Lombardei wissen, liegt die Letalität im Streubereich der Influenza, zwischen 0,1 und maximal 0,3% (Quelle Drosten). Man ging bei der Berechnung der Letalität in der Lombardei zunächst von 280.000 Infizierten aus – die Antikörpertests zeigen, dass es wohl um 3 Millionen waren. Und Ischgl zeigt das selbe Ergebnis: 1600 Einwohner, 80% davon auf Antikörper getestet, 42% davon Antikörper-positiv, 85% davon ohne Symptome und 2 Tote (das wären, wenn auch nicht repräsentative, 0,15%!).
    Selbst der Corona-Papst Drosten räumte im ZiB2-Interview bei Armin Wolf ein, dass Corona im Streubereich der Influenza, zwischen 0,1 und 0,3% Letalität liegt und verglich Corona mit „einer etwas aggressiveren Grippe“.
    2. Die Zahlen aus Italien und aus Ischgl deuten darauf hin, dass schon bei einer Durchseuchung von 42% die Ausbreitung zum Stillstand kommt. Eine Herdenimmunität dürfte daher bei weit geringerer Durchseuchung eintreten als angenommen.
    3. Wir wissen vieles noch nicht. Aber solche Kaffeesatzleser-Horrorzahlen zu verbreiten ist verantwortungslos, zudem ist vieles inzwischen widerlegt und sogar prominente Virologen wie Drosten räumen das ein. Vielleicht sollte ich mich als Experte für Dunkelziffern und Kaffeesatzleserei präsentieren. Solchen Quatsch aus den Fingern saugen und Angstphantasien verbreiten kann ich auch!
    4. Warum 85% symptomfrei bleiben und es einige wenige wirklich schwer erwischt wissen wir noch nicht genau. Bei den alten, mit Vorerkrankungen belasteten und bettlägerigen Menschen scheint es klar: für die ist Corona wie auch jeder andere ernsthaftere Infekt der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen von rund 80 bis 85 Jahren sagt einiges, genauso dass zumindest 1/3 der Verstorbenen Insassen von Alten- und Pflegeheimen waren (in Kufstein sogar 20 von 24!). Dass es auch Menschen „im besten Alter“ vereinzelt mit schwerer Erkrankung, Dauerfolgen erwischt oder sogar unter den Toten gibt, ist auch bei Influenza nicht ausgeschlossen und auch dort wissen wir es nicht, warum es gerade die so schwer erwischt. Aber es wird vermutet, dass einerseits eine gewisse Herdenimmunität gibt, weil viele Menschen schon mit anderen Coronaviren in Kontakt gekommen sind und andererseits manchmal überschießende Reaktionen des Immunsystems vorkommen, die bis zu tödlichen Entgleisungen führen können. Es gibt so viele potenziell tödliche Viren, Corona ist da nichts Besonderes. Das (unbekannte) Virus, das mir 2017 die Herzmuskelentzündung beschert hat, war auch potenziell tödlich!
    5. Das Postulat, der Unterschied zwischen Corona und Grippe bestehe darin, dass es gegen Influenza eine Impfung gäbe und gegen Corona nicht, hat zwar Herr Kurz persönlich verbreitet, es ist aber trotzdem Quatsch. Gegen bestimmte Influenza-Stämme gibt es Impfungen, gegen andere nicht. Wenn die Zuständigen (WHO, Pharmaindustrie usw. ) erraten, welcher Stamm in der kommenden Saison „en vogue“ sein wird, besteht ein 50%iger Schutz. Wenn nicht besteht keiner oder sogar eine erhöhte Erkrankungsgefahr, weil jede Impfung das Immunsystem stresst und somit schwächt. Dazu noch mutieren Viren so rasch, dass die Entwicklung von Impfstoffen immer hinterher hechelt.
    6. Auf einen Corona-Impfstoff schon für die kommende Grippesaison zu hoffen ist nach Ansicht prominenter Pharmakologen eine Illusion. Die Impfstoffe, die sich derzeit in Phase 3 der Erprobung befinden, sind solche, die das Erbgut der Menschen manipulieren. Ich weiß nicht, wie Sie zu genmanipulierten Lebensmitteln stehen. Aber wenn wir genmanipulierte Lebensmittel ablehnen und dafür unser eigenes Erbgut manipulieren lassen (vielleicht gar noch zwangsweise….), ist das wohl nicht sehr konsequent. Jedenfalls forscht die Industrie seit 20 Jahren an solchen genmanipulativen Impfstoffen und bisher gab es nur Fehlschläge: die Impfstoffe gegen Sars-1 und Mers mussten wegen der extremen Nebenwirkungen zurückgezogen werden und ein gleichermaßen genmanipulativer Impfstoff gegen die Katzen-Viruserkrankung FIP hat sich als kontraproduktiv erwiesen, weil er die Erkrankung förderte statt verhinderte. Einen Impfstoff, womöglich noch einen genmanipulierenden, ohne mindestens 10 Jahre an Entwicklung und Erprobung an Menschen auszuprobieren, ist nach Expertenaussagen (u.a. Prof. Dr. Thierry Langer von der Uni Wien) in einem Maß verantwortungslos, dass ich es nicht fassen kann, dass da unsere Politik sogar über Impfpflicht spekuliert! Dazu noch habe ich gerade vor 10 Tagen gelesen, dass das Corona-Virus alle 14 Tage mutiert. Gegen welches wollen Sie denn geimpft werden?
    7. Ich bin erschüttert, wie mühelos und über Nacht die Demontage fast aller Grundrechte und die Gleichschaltung der „klassischen“ Medien vonstattenging. Es wurde flugs eine Meinungsdiktatur errichtet, Menschen, die auch nur kritische Fragen stellten, als Corona-Leugner, Fake-news-Verbreiter, Volksschädlinge, die die gebotene Solidarität verweigern und als Verschwörungstheoretiker diffamiert und mit Drohungen und Repressalien eingedeckt. Siehe zuletzt Allerberger, dem flugs ein Maulkorb verpasst wurde nach seinem Interview im Ö1-Morgenjournal. Oder der Polizist in Frankfurt, der aufgrund seiner öffentlichen Meinungsäußerung sofort vom Dienst suspendiert wurde. Oder die Ärztin aus Graz…….. Ich war in der vergangenen Woche u.a. in Leipzig und habe dort eine zeitgeschichtliche Ausstellung besucht. Die dort dargestellte DDR-Meinungsdiktatur und Repression sind nicht Vergangenheit – wir steuern in Riesenschritten auf ein totalitäres System zu! Und diese Befürchtung teile ich mit vielen Menschen, darunter sehr vielen Juristen!

    Ich bin in großer Sorge. Aber nicht wegen des Virus an sich, sondern darob, was die Angst, die die Politik geschürt hat und die Demontage der Grund- und Freiheitsrechte mit unserer Gesellschaft macht und in welche Welt meine Tochter da hineinwächst.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Christian Ortner

  3. Alois Schöpf

    Sehr geehrter Dr. Ortner!

    Herzlichen Dank für Ihr Mail und ihre eingehende Argumentation.
    Ich kann von mir nicht behaupten, ein Spezialist für die Verhinderung von Pandemien und ihren Folgen zu sein, möchte mich jedoch auf das Buch „Nikil Mukerji / Adriano Mannino, „Covid-19: Was in der Krise zählt, über Philosophie in Echtzeit“, Reclam Nr. 14053, 6 €“ beziehen, das ich in meinem schoepfblog ausführlich besprochen habe und dessen Argumentation ich vorbildlich finde.

    Zusätzlich möchte ich ihren Rechenbeispielen zwei Beispiele aus meiner Sicht hinzufügen:

    1. Laut einer Meldung in „ORF science“ von vor einer Woche beträgt aufgrund einer internationalen Metastudie die Letalität des covid-19 Virus ca. 0,2-1,6 % der Bevölkerung. Dies bedeutet, dass, um eine Herdenimmunität zu erreichen, die bei ca. 6 Millionen Infizierten in Österreich anzusetzen wäre, mit 12.000-96.000 Todesopfern zu rechnen ist. Sollte die Pandemie sich sehr rasch ausbreiten, so ist aufgrund des überlasteten Gesundheitssystems auf alle Fälle nicht mit dem Mindestfall von 12.000, sondern sicherlich mit ca. 24-30.000 Toten zu rechnen, da auch viele schwere Verläufe aufgrund mangelnder Behandlung letal enden müssten. Ich bin nicht der Ansicht, dass wir Politiker deshalb wählen, um unter dem Motto, es sei alles ohnehin nur eine Grippe, eine solche Anzahl von Toten zuzulassen.

    2. Ich studiere täglich das Dashboard der John Hopkins University, aus dem sich unter der Voraussetzung, dass viele europäische Staaten sowohl die Zahl ihrer Infizierten als auch die Zahl ihrer Toten korrekt angeben, eine Letalitätsrate von ca. 3,3 % ergibt. Auf ca. 100 offiziell gemeldete Infizierte entfallen also ca. 3,3 % Tote. Vor diesem Hintergrund ergibt sich nicht nur, dass die bisherige Zahl von 760.000 Toten, die trotz weltweiter Quarantänemaßnahmen zu verzeichnen ist, viel zu gering angesetzt wird, da viele Staaten offenbar falsche Daten veröffentlichen, sondern auch, dass diese Zahl wahrscheinlich bereits das Doppelte wenn nicht mehr ausmachen dürfte. Man muss lediglich die infizierten all jener Staaten, die weniger als 3,3 % Tote angeben, entsprechend richtigrechnen. Die Fragwürdigkeit der Zahl der Infizierten ist mir vollkommen bewusst, sie ändert jedoch nichts an der prinzipiellen Tendenz dieser statistischen Korrektur.

    Daraus folgt:

    1. Der gravierende Unterschied zu einer Influenza besteht darin, dass wir 1. dagegen keine Impfung haben, 2. dagegen kein wirksames Medikament haben und dass wir 3. nicht wissen, welche Spätfolgen auf die Bevölkerung zukommen, wenn weite Kreise sich mit covid 19 infizieren. In Sachen Grippe besteht schon eine gewisse Herdenimmunität, in Sachen covid 19 ist anzunehmen, dass es eine solche Herdenimmunität nach Ansicht des Immunologen Dr. Werner Pichler aus Bern nie geben wird, da das Virus auf die einen fast überhaupt nicht wirkt, auf die anderen jedoch massiv, und wir immer noch nicht wissen, warum die Prozesse so verschieden verlaufen.
    2. Ich weise den Verdacht, ich sei auf die Regierungspropaganda hereingefallen, mit Entschiedenheit zurück. Ich informiere mich in gleicher Weise wie sie und behaupte niemals, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben. Ich informiere mich umfassend nach besten Wissen und Gewissen und befrage regelmäßig zahlreiche Mediziner und Wissenschaftler, die ich in meinem großen Freundeskreis haben darf. Sie alle gehen mit mir konform.
    3. Vor dem Hintergrund des bereits genannten, aus meiner Sicht sehr intelligent argumentierenden Buches möchte ich unseren Politikern keinerlei moralisch anstößige Strategien unterstellen, sondern honoriere vielmehr, dass sie in einem Fall, in dem wir noch zu wenig wissen, so lange äußerste Vorsicht verordnen, bis wir hoffentlich bald mehr wissen. Dies inkludiert auch die Maskenpflicht, über die aus meiner Sicht zu viele hedonistisch verwöhnte Zeitgenossen vollkommen die Contenance verlieren.

    Ich danke Ihnen auch, unsere Diskussion der Öffentlichkeit zugänglich machen zu dürfen, und hoffe im Übrigen, dass Sie Recht haben und nicht ich.
    Mit herzlichen Grüßen
    Alois Schöpf

  4. Christian Ortner

    Sehr geehrter Herr Schöpf
    Mit einiger Verwunderung nehme ich zur Kenntnis, dass Sie die Menschen, die gegen die diversen Corona-Maßnahmen demonstrieren, als Wissenschafts-Ignoranten hinstellen.
    Da frage ich mich, welche Wissenschaft Sie im Hinterkopf haben.
    Inzwischen ist gesichert – und das behaupten nicht irgendwelche Ignoranten, sondern u.a. Kapazitäten wie Allerberger und sogar Drosten, der ganz wesentlich zur der ganzen Hysterie beigetragen hatte -, dass SARS-CoV-2
    1. Nicht gefährlicher und nicht ansteckender ist als Influenza
    2. Die Mortalität von SARS-CoV 2 im Streubereich der Influenza liegt
    3. 85% der Infizierten gar nichts von der Infektion bemerken.
    Es ist auch eine epidemiologische Binsenweisheit, dass so ein Virus nach einer epidemischen Welle nicht verschwindet, sondern ein kleiner Bodensatz noch dahinköchelt und da und dort lokal aufpoppt. Die Situation haben wir derzeit in Westeuropa.
    Wussten Sie, dass wir derzeit ca 10-mal mehr Influenzafälle haben als Covid?
    Da kräht kein Hahn danach!

    Ich gehe mal davon aus, dass Sie über einen Taschenrechner verfügen. Damit können Sie sich ausrechnen, dass wir österreichweit (einschließlich der Hotspots in Oberösterreich und dem Wiener Raum) bei den Infekten im Zehntelpromillebereich liegen, in Tirol einschließlich Innsbruck, im Hundertstelpromillebereich. Und wenn Sie sich die Studien zur Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen anschauen würden und nicht nur glauben, was ORF und Krone an angeblichen wissenschaftlichen Erkenntnissen desinformativ verzapfen, würden Sie feststellen, dass die Schutzmaßnahmen kaum wirksam sind und bei den vorliegenden Zahlen vollkommen überzogen und sinnlos.

    Und unserem Außenminister, genösse er nicht Immunität, müsste man für die Reisewarnung für Spanien ein Verfahren wegen Amtsmißbrauchs verpassen – Spanien hat die gleichen Zahlen in Relation zur Bevölkerung wie wir!

    Seit Ende März agiert unsere Politik fernab von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Evidenz. Die Angst, die sie geschürt hat, hat sich verselbständigt, spaltet unsere Gesellschaft und führt dazu, dass völlig irrationale und grotesk überzogene Maßnahmen aufrecht bleiben, dabei Schäden an unserer Gesellschaft, der Gesundheit (wie viele Herzinfarkte z.B. blieben wegen des Lockdown unversorgt – das hat sicher mehr Tote gefordert also Covid, auch die Selbstmordrate ist enorm gestiegen!) und der Wirtschaft anrichten (Arbeitslose in Rekordhöhe, was im Herbst noch schlimmer werden wird, zehntausende Existenzen vernichtet) und der Staatshaushalt derart an die Wand gefahren wird, dass unsere Urenkel noch unter den Schulden stöhnen werden.

    Menschen, die dafür eintreten, die Verhältnismäßigkeit wieder in den Fokus zu rücken, als wissenschaftsfern zu diffamieren, ist Teil der Regierungspropaganda. Dass gerade Sie darauf hereinfallen, enttäuscht mich!
    Wissenschaftsfern agieren die Regierenden!
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Christian Ortner

  5. Karl Atzinger

    S.g. Herr Schöpf,
    Ich möchte vorausschicken, dass ich immer Ihre Kolumne in der Samstags-TT lese und auch ihr Buch gelesen habe. Ich schätze Sie außerdem als Veranstalter der Promenadenkonzerte, die heuer leider nicht stattfinden konnten.
    Diesmal bin ich jedoch mit Ihrem Kommentar nicht einverstanden, da ich mich persönlich betroffen fühle.

    Soweit hat es unsere Gesellschaft nun gebracht: man schlägt die Zeitung auf und muss sich als Idiot beschimpfen lassen, als COVIDIOT. Wir stehen nach Ihren Aussagen mit den modernen Naturwissenschaften und der faktenbasierten Politik auf Kriegsfuß und glauben an Verschwörung, Götter uns spirituelle Kräfte.
    Dazu: Eine Politik, die den Chef ihrer eigenen Gesundheitsbehörde AGES, Herrn Univ. Prof. Dr. Franz Allerberger, ein Redeverbot erteilt, weil er sich gegen die Maskenpflicht im Lebensmittelhandel ausspricht, als faktenbasiert zu bezeichnen, ist meines Erachtens idiotisch. Genauso idiotisch wäre es auch, Herrn Univ. Prof. Dr. Franz Allerberger als keinen modernen Naturwissenschaftler zu bezeichnen. Was Verschwörung und spirituelle Kräfte angeht, kann ich Ihnen versichern, dass ich daran nicht glaube.
    Indem Sie glauben, daß bei der Demo in Berlin am 1. Aug. nur 20.000 Covidioten teilgenommen haben, kann man erkenn, daß Sie selbst schon auf die faktenbasierte Politik hereingefallen sind. Machen Sie sich doch die Mühe und recherchieren Sie selbst, ich war dabei. Es waren vielleicht nicht die 1,3 Mio., wie vom Veranstalter verkündet, aber die Mitte zwischen diesen beiden Zahlen wird die Wahrheit wohl am besten wiedergeben. Also müssen Sie sich damit abfinden: Menschen – nach Ihrer Sichtweise Idioten – die nicht widerspruchlos alles mitmachen, werden mehr. Am 29. Aug. treffen wir uns wieder in Berlin zur nächsten Demo, vielleicht schauen Sie sich die Menschen dort doch selbst einmal an, alle ganz normal, so wie Sie und Sie.
    Karl Atzinger, Fulpmes

    1. Alois Schöpf

      Sehr geehrter Herr Atzinger!
      Herzlichen Dank, dass ich Ihre Antwort auf meinem Blog veröffentlichen darf.
      Erlauben Sie mir, dass ich kurz auf ihre Argumente eingehe.
      1. Bleiben wir dabei, dass Covidioten nur Covidioten sind und nicht Idioten. Ich meine, dass die Ausdehnung des Begriffs sicher nicht in meinem Sinne ist. Den Begriff Covidiot empfinde ich aufgrund seiner doch irgendwie schrägen Kombination als leicht ironisch, was ich von Idiot nicht sagen würde. Und ich würde sie auch niemals als einen solchen bezeichnen.
      2. Faktenbasiert ist die Politik der Regierung insofern, als wir über die Übertragungswege des covid 19 Virus schlicht und einfach noch zu wenig wissen, woraus folgt, dass zumindest meines Erachtens eine verantwortungsbewusste Regierung den Weg der allergrößten Vorsicht zu beschreiten hat. Wie sich eine mangelnde Vorsicht auswirken kann, können Sie an Schweden ersehen, das bei einer etwa ähnlichen Einwohneranzahl inzwischen über die 8-fache Todesrate verfügt. Wenn ich Bundeskanzler oder Gesundheitsminister wäre, würde ich Experten, die diese Linie höchster Vorsicht aufzuweichen versuchen, ebenfalls einen Maulkorb verpassen. Zumindest wenn es um ihre Rolle als offiziell im Auftrag der Regierung Sprechende geht.
      3. Die Demonstranten in Berlin, von denen sie behaupten, dass es in etwa 600.000 gewesen sein müssen, was ich doch sehr stark anzweifeln möchte, haben sicherlich nicht nur gegen die Maskenpflicht demonstriert. Ein Bericht des ZDF, der Redenausschnitte, Interviews und Briefe an Politiker der in Berlin Protestierenden dokumentierte, war geradezu schockierend. Hier wurde nicht nur zur Verstümmelung verantwortlicher Politiker aufgerufen, sondern zu ihrer qualvollen Tötung. Schrecklicher geht es wirklich nicht mehr. Wollen Sie behaupten, dass diese Berichte Fake News waren?
      4. Völlig absurd finde ich es, sofern man nicht im Arbeitsprozess stehend durch eine Maske schwer belastet ist, sich als Bürgerin oder Bürger über eine derart geringe Anforderung an ein vorsichtiges Verhalten dermaßen zu empören. Ist das nicht völlig dekadent? Wenn ich in den Supermarkt gehe, dann zieh ich mir eben eine Maske an oder nehme ein Visier – was ist das Problem? Da wüsste ich schon ganz andere Probleme, deretwegen es sich mehr lohnen würde, zu protestieren. Die Maskenpflicht als Grund für einen Protest zu nehmen halte ich persönlich für grenzwertig.

      Nochmals herzlichen Dank, dass Sie die Möglichkeit geboten haben, eine Debatte, von der die ganze Gesellschaft sicherlich gekennzeichnet ist, hier sozusagen paradigmatisch zu führen.
      Alois Schöpf

  6. Roman Schrittwieser

    Sehr geehrter Herr Schöpf!
    Es ist mir wieder einmal ein Bedürfnis und eine Freude, Ihnen für Ihren blitzgescheiten Leitartikel in der heutigen TT über „Covidioten“ usw. herzlich zu danken!
    Mit besten Grüßen
    Roman Schrittwieser

  7. Walter Krabichler

    Sehr geehrter Herr Schöpf!

    Danke für Ihre Kommentare von gestern und letzter Woche.
    Ein Anliegen ist mir schon längere Zeit, Ihnen zu danken, dass Sie – nach meiner Wahrnehmung als Einziger an doch prominenter Stelle – im Sinne der allgemeinen Grundsätze der Fairness und Gerechtigkeit darauf hinwiesen, dass dem (mir persönlich nicht bekannten) Intendanten Kuhn/Erl entgegen der intensiven öffentlichen diesbezüglichen Berichterstattung im Ergebnis nichts Strafbares anzulasten war.

    Mit besten Wünschen
    Walter Krabichler

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