Print Friendly, PDF & Email

Aufgeheizte Empathie

Das Gesetz verpflichtet die Journalisten des ORF zur objektiven Berichterstattung. Bei zu vielen Nachrichtensendungen ist davon allerdings nichts zu spüren. Vor allem die Mann/Frauschaft der ZIB2 scheint es im Überschwang moralischer Überlegenheit als Aufgabe zu betrachten, erste Oppositionspartei im Lande zu spielen. So wurde unlängst von einem Innenminister nicht erwartet, dass er den Rechtsstaat verteidigt, sondern seine moralische Verworfenheit einbekennt, weil er die Abschiebung der 12-jährigen Tina nach Georgien nicht verhinderte.

Über die genauen Gründe, weshalb in dieser Causa Asylanträge abschlägig beschieden wurden, wurde dabei ebenso hinweg geschwiegen wie über die Ursachen, weshalb mehrfach Abschiebungen nicht möglich waren? Oder weshalb Georgien ein Staat sein sollte, in den abgeschoben zu werden menschenrechtswidrig ist? Wer Tinas Vater, wer ihre Mutter ist? Oder durch welche undichte Stelle die nächtliche Abschiebung bekannt wurde und durch Proteste verhindert werden sollte? Oder weshalb ein auf Asylverfahren spezialisierter, bei der Caritas und im Kuratorium des ORF tätiger Anwalt seine Klienten nicht von einer gewaltsamen Abschiebung abbringen konnte, hat diese doch ein langjähriges Einreiseverbot zur Folge?

Ein ORF, der, statt ausgewogen zu berichten, wie eine NGO mit aufgeheizter Empathie den gerade aktuellen Zeitgeist spazieren führt, verfehlt seinen Auftrag.

Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor und Journalist, lebt bei Innsbruck. Alois Schöpf schreibt seit 37 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 28 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Limbus: Vom Sinn des Mittelmaßes (2006), Heimatzauber (2007), Die Sennenpuppe (2008), Platzkonzert (2009), Die Hochzeit (2010), Glücklich durch Gehen (2012), Wenn Dichter nehmen (2014), Kultiviert sterben (2015) und Tirol für Fortgeschrittene (2017). Zuletzt erschien in der Edition Raetia Bozen gemeinsam mit dem Fotografen und Regisseur Erich Hörtnagl "Sehnsucht Meer, Vom Glück in Jesolo", die italienische Übersetzung wurde zeitgleich präsentiert. Und es erschien, wieder bei Limbus, "Der Traum vom Glück, Ausgewählte Alpensagen". Schöpf ist auch Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte und leitete das erfolgreiche Bläserfestival fünfundzwanzig Jahre lang bis 2019.

Dieser Beitrag hat 28 Kommentare

  1. Paul Grossmann

    Sehr geehrte Damen und Herren!
    Wieder einmal hat Alois Schöpf mit seinem Kommentar in ein Wespennest gestochen und damit große Zustimmung der Leserschaft geerntet.
    Frau Dr. Griss und andere, die es auf Grund ihrer Informationsmöglichkeiten besser wissen hätten können, mussten eingestehen, die Anlassfälle nicht näher zu kennen, weshalb sie besser geschwiegen hätten, als vorschnell und einseitig Partei zu ergreifen.
    Der Vorwurf von Alois Schöpf zielte mitnichten darauf ab, der ORF hätte die Korrektheit des Ablaufes der Asylverfahren angezweifelt, wie Herr Mag. Christoph Varga es den TT-Lesern unrichtig weiszumachen versucht, sondern nachlesbar und zutreffend zielte Alois Schöpf darauf ab, daß über die genauen Gründe, weshalb in dieser Causa Asylanträge abschlägig entschieden wurden, vom ORF ebenso hinweggeschwiegen wurde wie über die Ursachen, weshalb mehrfach Abschiebungen nicht möglich waren. Ein bisschen Recherche vorausgesetzt, hätte ein der Sachlichkeit und Korrektheit verpflichteter ORF zumindest berichten müssen, dass es im Zeitraum von März 2009(!) bis Jänner 2021 5 negative Asylverfahren, 3 davon mit identem Asylgrund, fast immer sehr zügige Entscheidungen der österreichischen Behörden und Gerichte, deren Anordnungen aber nicht umgesetzt wurden, einen zweijährigen Zwischenaufenthalt in Georgien und lange unerlaubte Aufenthalte in Österreich gab. Genau darüber hat der ORF nicht berichtet. Ausführlicheres bzw. Näheres zu den Verfahren und zeitlichen Abläufen kann man z. B. im ausgezeichneten Blog von Herrn Dr. Andreas Unterberger erfahren.
    Weil der ORF speziell über diese Fakten nicht berichtete oder nicht berichten wollte, trifft der von Alois Schöpf weiters erhobene Vorhalt, wonach ein ORF, der statt ausgewogen zu berichten, wie eine NGO mit aufgeheizter Empathie den gerade aktuellen Zeitgeist spazieren führt, seinen Auftrag verfehlt, ebenfalls vollinhaltlich zu. Daran ist nicht zu rütteln, auch wenn der Sendungsverantwortliche die Auftragsverfehlung des ORF nachträglich kaschieren möchte.

  2. Hubert Mair

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    wenn ich die Samstagszeitung zur Hand nehme, kann ich es kaum erwarten, die Kolumne „Apropos“ zu lesen. Es freut mich, dass jemand mit Hirn und Hausverstand zu gesellschaftspolitischen Ereignissen in der TT Platz findet.
    Auch Ihrem letzten Meinungsbeitrag „Aufgeheizte Empathie“ kann ich nur 100-prozentig zustimmen.
    Sie haben in diesem Zusammenhang einige berechtigte Fragen zur Abschiebung aufgezählt, die anscheinend die sonst so im Verhörstil auftretenden „ORF-Stars“ nicht interessiert.
    Es kommt im ganzen Land unzählige Male vor, dass Eltern oder ein Elternteil aus beruflichen, wirtschaftlichen oder privaten Gründen in eine andere Stadt oder in ein anderes Land übersiedeln, wobei das Kindeswohl in gleicher Weise betroffen ist. Es wird aus der Schule, den Freunden, dem vertrauten Umfeld gerissen und niemand geht auf die Straße demonstrieren oder verunglimpft die Eltern.
    Diese Frage kam mir sofort in den Sinn,, und ich wundere mich, dass sie noch nie von den angegriffenen Personen an ihre ORF-Ankläger gestellt wurde.
    Nachdem ich in letzter Zeit vermehrt „Servus-TV“ Nachrichten anschaue, wurde mir bewußt, wieviel mir an Information von Seiten des ORF unterschlagen, unvollständig und teilweise falsch dargeboten wird. (Dies lässt Erinnerungen an vergangene Zeiten aufkommen, als Menschen die Wahrheit vorenthalten wurde).
    Das Schreiben ist nicht meine Stärke, aber es war mir schon lange ein Anliegen, Ihnen für Ihre Beiträge zu gratulieren und zu danken.
    Ich hoffe, dass ich noch lange von Ihnen Beiträge lesen kann, und wünsche Ihnen alles Gute.
    Mit freundlichen Grüßen

  3. Thomas Raggl

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    Vielen Dank für ihren Beitrag.
    Ich habe den Glauben an eine objektive Berichterstattung schon beinahe gänzlich verloren.
    Nicht nur zu diesem Thema – generell ist dieser „Fakten-check“ offensichtlich verloren gegangen.
    Woran das liegt – vielleicht schon wieder am Geld – die Hand die einen „füttert“ – ich weiss es leider auch nicht, aber diese Entwicklung ist gefährlich und ein Brandbeschleuniger hin zu einer Radikalisierung unserer Gesellschaft.
    Ich wünsche mir für Ihre Beiträge einen prominenten und breiten Platz in der Medienlandschaft.

  4. Ranigler Jenbach

    Sehr geehrter Herr Schöpf!
    Alles auf den Punkt getroffen. Man könnte es nicht besser schreiben. Ich beschwere mich ständig beim ORF, aber es ändert sich nichts. Die Hintergründe werden nicht aufgedeckt. Z.B. wurde der neue Arbeitsminister Kocher in der ZIB2 von Frau Dittelbacher völlig zusammenhangslos aufgefordert, seine Meinung zur Abschiebung der Kinder kundzutun!?
    Dann sehe ich in einer Zeitung ein Bild von den desolaten Verhältnissen in Georgien – die Großmutter hat eine aufgelassene Baracke fotografiert und als Schule für die ausgewiesenen Kinder dargestellt!?
    Meine Kollegen und ich sind keine Unmenschen, wenn wir versuchen, objektiv zu denken. Wir helfen überall, auch mit Spenden, wo es notwendig ist. Wenn aber damit die lange Verfahrensdauer finanziert wird, hört sich der Spass auf…
    Auch manche Artikel in der TT sind grenzwertig! Aber die Verfasser bekommen Post von mir.

  5. Doris Linser

    Sie beschreiben in ihrem Kommentar die ORF-Berichterstattung sehr treffend! Meine Wahrnehmung ist dieselbe!
    Habe letzte Woche schon beim ORF-Kundendienst angerufen und mein Unbehagen über die einseitige/unvollständige Berichterstattung mitgteilt.
    Das ist keine unabhängige „neutrale“ Berichterstattung, sondern Medienpolitik mit dem Verschweigen von dazugehörigen Informationen (gilt ja auch für TT usw.), die beim ORF in den verschiedensten Sendungen betrieben wird!
    Um Ärger zu vermeiden schalte ich immer wieder auf ein anderes Programm…die Pressestunde und „Im Zentrum“ schaue ich meist nicht mehr und auch ZIB2 selten, aber auch in anderen Sendungen wie Report usw. wird kräftig Stimmung gemacht!…auch in „Tirol heute“ gehts ja in ähnliche Richtung.
    Wenigstens war Ihr Kommentar direkt „zum Aufatmen“ und ein Lichtblick!

  6. Ronald Weinberger

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    meine Meinung zu Ihrem Beitrag: Ich gehe zu 100 Prozent mit Ihnen d’accord!
    Beste Grüße,
    Ronald Weinberger

  7. Claudia Pfalzer

    Guten Morgen lieber Herr Schöpf!
    Sie sprechen mir sooo aus der Seele. Diese ZIB 2 um 22.00 geht mir schon auf die Nerven. Immer diese untergriffigen Fragen. Nie kann ein Befragter, wer immer das auch ist, ausreden. Hab schon Verständnis für die Journalisten, aber es hat alles seine Grenzen und hoffentlich haben alle eine gute Kinderstube erhalten.
    Ich wünsche ihnen einen schönen Sonntag

  8. Alois Wurm

    Lieber Herr Schöpf,
    Ihrem heutigen Kommentar ist absolut beizupflichten.
    Es ist eine Zumutung, was sich der ORF hier leistet. Wochenlang durch mehrere Formate dieses Thema. Ich bin gespannt, wie lange wir noch damit tyrannisiert werden.
    Dafür fordern sie noch GIS Gebühren.

  9. Angelika Hack-Sterzinger

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    in Ihrem gestrigen Artikel sprechen Sie mir aus dem Munde. Ich ärgere mich schon seit längerem über das ZIB2 Team, weil seine JournalistenInnen nicht Ihrer Pflicht zur objektiven Berichterstattung nachkommen, sondern vielmehr Ihre subjektive Meinung in den Vordergrund stellen und sich als moralische Instanz Österreichs aufspielen.
    Danke für Ihr Kommentar in der TT, das dies auf den Punkt bringt!
    Mit lieben Grüßen

  10. Michael Egger

    Als langjähriger Leser der TT danke ich Ihnen für Ihre Beiträge in „Apropos“. Besonders für den vom letzten Samstag über die Nachrichtensendungen im Staatsfunk mit ihren teilweise einseitigen Sichtweisen, in denen bewusst nicht darauf geachtet wird, den Sehern ein objektives, abgerundetes Bild zu vermitteln.
    Aus den genannten Gründen konsumiere ich mit meiner Familie schon seit längerem keine ORF Nachrichten mehr und glaube, trotzdem über Zeitungen und andere Nachrichtenanbieter im Fernsehen so informiert zu sein, dass mir eine Meinung bilden kannn. Deshalb auch schätze ich Ihre Meinung in „Apropos“.

  11. Bernhard Sölder

    Sehr geehrter Herr Schöpf!
    Einmal mehr möchte ich Ihnen für einen Beitrag danken.
    Beste Grüße
    PS: Ich bin kein Rechter und darf gerne eigenes Engagement für seriöse Asylwerber anmerken.

  12. Gert Soraruf

    Mit Ihrem Artikel in der TT haben Sie recht. Oftmals habe ich den Eindruck als wären unsere Moderatoren in der ZIB 2 verhinderte Staatsanwälte und nicht neutrale Berichterstatter.
    Gratulation zu Ihrem Bericht.

  13. Peter M. Wetscher

    S.g. Herr Schöpf!
    Ihrem Kommentar kann ich nur zustimmen. Leider wird, besonders wenn Kinder mit im Spiel sind, gerne mit Emotionen gespielt. Dazu passt, dass angeblich die Oma der Enkelin ein Foto der scheinbar desolaten Schule in Georgien postet, das prompt im Standard veröffentlicht wird, wo bleibt die Recherche?
    So tragisch es auch für die Kinder sein mag, die Ursache des Dilemmas liegt in der oftmaligen Beeinspruchung gerichtlicher Bescheide und den dadurch resultierenden elendslangen Verfahren.
    Interviews im ORF gleichen eher Verhören, besonders wenn der/die „zur Rede gestellte“ nicht dem politischem Farbenspektrum
    des Moderators entspricht.

  14. Hans Haid

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    danke für den gestrigen Beitrag „Aufgeheizte Empathie“ in der TT. Was hätte Gerd Bacher mit den Scharfrichtern im ORF gemacht?
    Mit freundlichen Grüßen

  15. Franz Legerer

    Sehr geehrter Her Schöpf, besten Dank für Ihre klaren Worte! Ihren Feststellungen, bezüglich ORF Berichterstattung , kann ich vollkommen zustimmen. Wenn ich eine weitgehend guten und effizienten Bericht zu einem Ereignis hören bzw. sehen will, dann wähle ich die Nachrichtensendungen des ZDF oder ARD. Herr Schöpf, Sie haben erkannt, dass der ORF sehr einseitig berichtet. Bevor man über ein Geschehen, über Personen berichtet, muss nach den wahren Hintergründen eines Geschehens gefragt werden! DANKE !

  16. Sepp Pedarnig

    Lieber Alois Schöpf, Dein heutiger Kommentar war fällig. Bravo. Ein Floh im weichen Bett der Medienleute, der hoffentlich nicht so leicht zu fangen ist.

  17. Brigitte Geiger

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    ihr gestriger Artikel hat es wieder auf den Punkt gebracht, bin froh, dass das jemand anspricht.
    Diese Interviews in der ZIB2, besonders auch das von ihnen angesprochene mit dem Innenminister, werden immer anmaßender, anklagender und peinlicher. Und dann wundern sie sich noch, wenn immer Weniger ihren Einladungen folgen und sich diese Verhöre antun.

  18. Hans Zimmermann

    Sehr oft sehr geehrter Herr Schöpf!
    Ist mein in schon längerer letzter Zeit nahezu uneingeschränktes Zustimmen zu Ihrem samstäglichen „Apropos“ mehr einer altersbedingt zunehmenden Milde oder mehr doch den derzeit beherrschenden Themen zuz schreiben? Ich komm schon noch drauf; spätestens dann, wenn es eines – hoffentlich nicht allzu fernen – Tages wieder andere Bereiche zu beackern geben wird. Und Sie dann vielleicht nicht mehr so ständig so exakt recht haben.
    Inzwischen aber: Einfach und ernsthaft danke! Schließlich haben Sie ja (letzthin) immer und immer wieder richtige Meinungen in der rechten Ausdrucksweise verbreitet. Meine. Halt besser verpackt als ich das könnte.

  19. Andreas Töchterle

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    Sie schreiben mir heute wieder aus der Seele. Diese moralische Selbstgefälligkeit einiger Redakteure ist schwer auszuhalten. Auch das Bemühen um eine möglichst objektive Berichterstattung ist oft nicht mehr zu erkennen. Dabei wäre es wohl das, was einen öffentlich-rechtlichen Sender sowie auch andere Qualitätsmedien in erster Linie auszeichnen sollte.

  20. Wolfgang Leisz

    DANKE !
    Trifft genau mein Empfinden, die Großinquisitoren der ZIB, vor allem Wolf und Lorenz Dittlbach sind meist unerträglich bei Gästen, die Ihnen nicht zu Gesichte stehen bzw. Ihre vorgefasste Meinung nicht vertreten.
    Ein kleiner Zusatz: Auch der Herr Intendant von Servus TV – Hr. Wegscheider, stellt mit seinem
    „satirisch“ gemeinten Beitrag „Der Wegscheider“ den anderen Aspekt von Inquisitor und Meinungsmacher, dort vor allem gegen die „Linksmedien“ dar. Auch DAS ist für mich oft unausstehlich, repräsentiert aber die eher rechte Seite ( FPÖ, Identitäre usw.) unseres Landes.
    Nur um darauf hinzuweisen, dass mich alle Seiten der Medienlandschaft interessieren, und ich
    eher parteilos bin !
    Schönes Wochenende noch und Grüße

  21. Franz Preck

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    und wieder ein punktgenauer Blick von Ihnen auf die Realität, gratuliere.
    Das Match lautet : Grüne gemeinsam mit NGOs und einigen Medien gegen Versachlichung der Asylpolitik/ Asylverfahren.
    Das Thema: aufgeheizte Empathie gegen Fakten und gesetzlich festgelegte Regeln.
    So wollen Grüne, NGOs und einige Medien praktisch eine Aufhebung der Asylgesetze.
    Wozu Gesetze, wenn Emotionen ohnehin ausreichen, um Asyl zu entscheiden. Es genügen ein paar, vom richtigen Blickwinkel aufgenommene Fotos mit vier bis fünf Personen, um eine Volksbewegung zu simulieren. Es genügen einige Berichte über ein Lager (egal ob durch deren Bewohner abgebrannt oder nicht), um darzustellen, wie unabwendbar es doch ist, alle Bewohner dieser Lager aus humanitären Gründen in Österreich aufzunehmen.
    So ist auf Seite 14 der heutigen TT Ausgabe unter der Überschrift „Caritas in Bosnien“ die Aussage von Frau Birgit Ertl ,Europakoordinatorin der Caritas zu lesen: „Zusätzlich müssten mehr legale und vor allem unkomplizierte, unbürokratische Möglichkeiten jenseits des Asylverfahrens geschaffen werden, dass Geflüchtete in die EU einreisen und beispielsweise auch dort arbeiten könnten“.
    Es geht also einmal um eine defacto- Aufhebung der Asylgesetze durch das humanitäre Bleiberecht und darum, dass künftig Grüne,NGOs und einige Medien darüber bestimmen wollen, wem dieses humanitäre Bleiberecht zugesprochen wird.
    Weiters stellt sich natürlich auch die Frage, wer denn die Profiteure einer solchen Lösung wären.Die NGOs in erster Linie. Haben doch Caritas, Diakonie und andere Strukturen in den letzten 5 Jahren aufgebaut zur Betreuung, Rechtsvertretung usw. von Migranten und auch Asylwerbern und damit auch sehr viel Geld verdient.
    Und dieses Geschäftsmodell liegt derzeit weitgehend brach, außerdem können diese NGOs auch auf eine Vielzahl von freiwilligen/ kostenlosen Helfer zurückgreifen.
    Eine tolle Situation für diese NGOs, die ihr Einkommen quasi selbst bestimmen könnten.
    Wie wichtig Medien für dieses Vorhaben sind, hat die über mehrere Wochen und Monate laufende Campagne vor und nach Weihnachten gezeigt. Kaum ein Tag, an dem nicht eine NGO, ein Bischof, ein Cardinal, ein Flüchtlingskoordinator oder grüner Politiker sich zu Wort meldete. Auch der ORF mit Frau Lorenz- Dittlbacher tat sich hier hervor unter dem Motto: wozu Gesetze, wenn doch Emotionen/ Empathie so hervorragend erzeugt werden können.
    Es ist höchst an der Zeit, dass das Thema Asyl wieder auf sachliche Füße gestellt wird.
    Für die Grünen wird bei diesem Thema nichts zu holen sein. Haben sie doch das Regierungsabkommen unterschrieben, das sie jetzt so gerne vergessen möchten.
    Hier kann es die Grünen stark zerreißen.
    Mit freundlichen Grüßen

  22. Manfred und Hannelore Nenning

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    als TT-Abonnent danke ich Ihnen heute einmal ganz ausdrücklich für Ihre sehr zutreffende Analyse und Wortwahl in „Apropos – Aufgeheizte Empathie“ vom 06.02.2021.
    Die unüberseh- und hörbaren Defizite einer objektiven und ausgewogenen Position im Interview und in der Berichterstattung des ORF häufen sich. Besonders ZIB2 und OE1 sind davon befallen. Auch wir haben nichts gegen offene Worte und klare Sätze, das Zurschautragen moralischer Überlegenheit andererseits und eine provokante Überheblichkeit im Wissen um die Macht des Mediums sind eine Fehlentwicklung im ansonsten geschätzten ORF.
    „Mit aufgeheizter Empathie wie eine NGO“ aufzutreten, ist, wie Sie sehr treffend formulieren, nicht Aufgabe des öffentlichen Mediums ORF.
    Herzlichen Dank für Ihre Worte!

    Mit freundlichen Grüßen

  23. Werner Beck

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    die Objektivität des ORF gibt es nicht!
    Der ORF spielt sich seit Jahren auf zur ersten Macht im Staat!
    Neunzig Prozent aller Reporter gehören der rotgrünen Gesinnungsgemeinschaft an, und aus diesem Blickwinkel wird täglich persönliche und nicht objektive Meinung den Sehern/Hörern präsentiert!
    Wer schreibt die Kommentare, wer ist dafür zuständig, wer überprüft Kommentare in faktenmässiger und rechtlich richtiger Hinsicht??? Es braucht keine Zensur, doch „audiatur et altera pars“ wäre notwendig!!
    Gratuliere zu Ihrem Artikel, ich habe ihn an viele Freunde in Österreich versendet!

  24. Manfred Waldner

    Sehr geehrter Herr Schöpf!
    Danke für Ihre vollkommen richtigen Zeilen! Die große Mehrheit der Österreicher sieht das Umfragen zufolge sehr ähnlich! Die einseitige Berichterstattung der Medien (auch vieler Zeitungen!) und des immer deutlicher rein links-grünen Staatsfunkes ORF ist ein Skandal, wobei der ORF auch seinem Auftrag einer umfassenden und politisch ausgewogenen Berichterstattung absolut nicht mehr nachkommt, sondern lieber sich dem lächerlichen „Gendern“ zuwendet, das allerdings konsequent durchgezogen wird! Ich schaue die Nachrichten des ORF aus diesen zwei Gründen praktisch nicht mehr, sondern jene des Servus-TV. Beschämend auch, wie der Bundespräsident und einige Grün-Politiker die Autorität des Verwaltungsgerichtshofes anzweifelten, vor allem ein BP sollte mit gutem Beispiel vorangehen und am Rechtsstaat keinen Zweifel hegen! Ich habe ja vor einer Woche auch in der TT einen diesbezüglichen Leserbrief geschrieben.
    Ich hoffe, dass die sehr in die liberal-grün-(und manchmal schon rote) Ideologie abdriftende TT Ihnen nicht Ihre Freiheit nimmt, Ihre von Ideologie befreiten, mutigen und logischen Artikel zu schreiben, denn auch die TT ordnet sich immer mehr in die politisch einseitig berichtende (links-grün lastige) Medienlandschaft ein! Schade und leider! Daher sind Ihre Artikel noch ein großer Lichtblick

  25. Markus Untermair

    Hallo Herr Schöpf,
    sie haben mit ihrem Artikel heute in der TT den „Nagel auf den Kopf“ getroffen und sprechen mir aus Leib und Seele. Mir kommt vor, besonders die Herren der ZIB2 tun sich da besonders hervor.
    Mich würde interessieren, wie das Aufnahmekriterium da wohl ist, weil z. Bsp. der Thür war davor lange bei ATV. Und eigenartig, wie die dann noch mit Journalistenpreisen ausgezeichnet werden.
    Viele Grüße und schönes Wochenende

  26. Walter Pittracher

    Sehr geehrter Herr Schöpf,
    bin im gegenständlichen Fall absolut der gleichen Meinung. Die große mediale Aufregung gerade in diesem speziellen Fall ist nicht angebracht. Dies wurde auch in der Gesprächsrunde Chefredakteure im ORF III so gesehen. Was den BP „geritten“ hat, sich dazu zu äußern, bleibt anzusprechen, er liegt hier total daneben. Gerade er muss den Rechtsstaat verteidigen.
    Offenbar wurde in vielen anderen, passenderen Fällen das humanitäre Bleiberecht sehr wohl gewürdigt und ausgesprochen.
    Bezüglich der Leitung der neuen Kommission (wozu eigentlich?) mit Frau Griss bin ich der Meinung, dass es sich schon deshalb um eine Fehlbesetzung handelt, da sie einer Partei zugehörig war. Wenn schon, dann eine neutralere Persönlichkeit.
    Mit freundlichen Grüßen

  27. dr.eibel

    als unregelmäßiger ZIB2 konsument freue ich mich nicht als einziger, das so zu sehen, zu verstehen wie es alois schreibt!!!!!!!!!!! danke

  28. Franz Viertl

    In kurzen Worten auf den Punkt gebracht! Gratulation!
    Gestern Interview mit H. Walser – dieser machte den Fehler, dass er voll
    in die Ischgl-Falle tappte. Diese Nachwuchsmoderatoren versuchen krankhaft
    H. Wolf zu überbieten.
    Franz Viertl

Schreibe einen Kommentar