Franz Tschurtschenthaler, Südtirol ohne Maske, Vierter Brief
Als ich vor einigen Jahren hier in Südtirol mit klopfendem Herzen zu meiner ersten Arbeitssitzung antrat, eröffnete sich mir ein recht merkwürdiges Schauspiel. Die Gruppe der Teilnehmer bestand zunächst aus rein deutschsprachigen Südtirolern, die sich in der Sprache Goethes (oder vielmehr in einer Abart davon) unterhielten, wovon sie natürlich mein Erscheinen nicht abhielt. Dann aber stieß ein Italienischsprechender zu der Gruppe – auch er ein Südtiroler. Und augenblicklich switchten alle Anwesenden sofort auf Italienisch um.